Text von Klaus Isele
Studium der Osteopathie
Bei der Osteopathie handelt es sich um eine zusätzliche, meist berufsbegleitende Ausbildung für Physiotherapeuten oder Ärzte. Ich studierte sieben Jahre lang an der Wiener Schule für Osteopathie und der Donau-Universität Krems. Mit der Masterthese „Untersuchung eines lokal-osteopathischen Vorgehens mit der Isele-Methode bei Patienten mit kletterinduzierten Fingerbeschwerden“ graduierte ich schließlich zum Master of Science, Diplom-Osteopath. Es werden jedoch immer noch Osteopathie-Kurse angeboten, die nur wenige Tage dauern und wonach sich die Teilnehmer ebenso Osteopath nennen können. Eine Differenzierung ist dann für die Patientinnen und Patienten auf den ersten Blick sicher nicht einfach. Es lohnt sich nachzufragen.
Anfänge der Osteopathie
Der Amerikaner Andrew Taylor Still eröffnete gegen große Widerstände der etablierten Medizin 1892 die erste Ausbildungsstelle für Osteopathie, die American School of Osteopathy in Missouri. Die heutige Osteopathie ist eine Weiterentwicklung der Ideen Stills, der sozusagen das Grundgerüst und geistige Konzept der Osteopathie erarbeitet hat.
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Methode, die zu Diagnose und Therapie die Hände einsetzt. Sie sieht im menschlichen Körper eine funktionierende Einheit und die Fähigkeit zu Selbstregulation und Selbstheilung. Die Osteopathie umfasst die Arbeit an allen Körperstrukturen: knöchernes Skelett, Muskeln, Faszien, innere Organe, Cranium etc.
Die drei Säulen der Osteopathie
Ein Physiotherapeut konzentriert sich auf den Bewegungsapparat (Muskeln, Sehnen, Gelenke), dies stellt die „Hauptarbeit“ für uns manuelle Therapeuten dar. Dieses sogenannte parietale System (so wird es in der Osteopathie genannt) wird mit der Chiropraktik ähnlichen Techniken ergänzt und stellt die erste Säule der Osteopathie dar.
Die zweite Säule betrifft das Viscerum. Dabei handelt es sich um die inneren Organe, deren Verbindungen, Versorgungen und Anheftungen. Hier reguliert der Osteopath beispielsweise die Beweglichkeit eines Organes (z.B. bei Verstopfungen, die sich auch als Rückenschmerz bemerkbar machen).
Die dritte Säule der Osteopathie beschäftigt sich mit dem Nervensystem des Körpers, und zwar als eine Einheit – vom Cranium bis zum Sacrum* und darüberhinaus. Diese craniosacrale Therapie ist meist sehr sanft, kann aber auf das gesamte komplexe System Mensch und dessen Nervensystem Einfluss nehmen.
* vom Schädel bis zum Kreuzbein
»Bedingt durch die oftmals mehrstündige und einseitige Körperbelastung empfinde ich es als großen Vorteil, wenn meine verspannte Wirbelsäule osteopathisch therapiert und mobilisiert wird. In der Zahnheilkunde ist Prophylaxe unabdingbar und für mich als chirurgisch tätiger Zahnarzt ist die osteopathische Prophylaxe ebenfalls ein Muss. Seit mehreren Jahren werde ich vorzüglich von Osteopath Klaus Isele behandelt – und mit 67 Jahren habe ich noch immer keine Rücken- oder Gelenkschmerzen.«