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Schwindel: wenn das Gleichgewicht versagt …

Die Welt dreht sich wie ein Karussell, das nicht mehr anhalten will. Oder sie schwankt, als wäre man auf einem Boot bei hohem Seegang. Schwindel und Gleichgewichtsstörungen gehören neben Kopf- und Rückenschmerzen zu den häufigsten Beschwerden, die Patient*innen zum Arzt führen.

Was ist Schwindel?

Schwindel ist ein Symptom, es ist eine Störung des Gleichgewichtsinns, wodurch der/die Betroffene die Körpersicherheit und Orientierung im Raum verliert. Er/sie hat das Gefühl zu schwanken oder sich zu drehen. Gleichgewicht erfordert das Zusammenspiel mehrerer Systeme wie das vestibuläre System im Innenohr, Sehsinn, Tiefensensibilität, Tastsinn und das Gehirn. Wenn ein System nicht richtig funktioniert, kann Schwindel auftreten, begleitet von anderen Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen.

Schwindel
Betroffene Organe - Schwindel

Was uns aus dem Gleichgewicht bringt

Für das Gleichgewicht sind mehrere zusammenspielende Systeme verantwortlich:

• das Gleichgewichtsorgan (vestibuläres System) im Innenohr (bestehend aus den drei Bogengängen) mit den dazugehörenden Nervenbahnen (Nervus vestibularis)

• der Sehsinn (visuelles System)

• die Tiefensensibilität und der Tastsinn (somatosensorisches System)

• das Gehirn

Arbeitet eines dieser Systeme nicht einwandfrei, so kommt es zu Schwindel. Dabei kann die Funktionsfähigkeit auch indirekt beeinflusst werden, etwa durch Veränderungen im Blutfluss, im Blutdruck oder im Stoffwechsel. Häufig treten weitere Symptome aufgrund der Gleichgewichtsstörung auf, wie unter anderem Fallneigung, Übelkeit, Erbrechen oder Schwarzwerden vor Augen. Diese Beschwerden entstehen, weil die an das Gehirn übermittelnden Informationen der verschiedenen Sinnesorgane nicht miteinander in Einklang zu bringen sind.

Schwindeltherapie

Die Behandlung richtet sich nach dem ursächlichen Krankheitsbild. Teilweise sind eine medikamentöse Therapie oder eine andere ärztliche Maßnahme notwendig. Unerlässlich ist in der Regel ein begleitendes Gleichgewichtstraining sowie eine physiotherapeutische Behandlung des Bewegungsapparates.

Hierbei werden Blockaden gelöst, Muskulatur und Fasziengewebe harmonisiert, die Durchblutung verbessert und die Haltung geschult. Zusätzlich können gezielte, von Physiotherapeut* innen angeleitete Eigenübungen zur Besserung beitragen.

Schwindelformen

• Drehschwindel

… tritt anfallartig mit Drehempfindung auf, dauert kurz bis stundenlang.
Ursache: Gleichgewichtsorgan im Innenohr (Morbus Menière) oder Durchblutungsstörung/Entzündung des Gleichgewichtsnervs.

• Lagerungsschwindel

… tritt bei älteren Menschen nach schnellen Kopfbewegungen auf, verursacht von Ohrsteinchen im Innenohr.
Behandlung durch Lagerungsmanöver von Ärzten oder Physiotherapeuten.

• Schwankschwindel

… ist eine plötzliche Gleichgewichtsunsicherheit und wird oft von Angstgefühlen begleitet. Er dauert oft nur Sekunden.
Die Ursache kann eine Verspannung in der HWS sein. Diese Form des Schwindels ist die dritthäufigste im deutschsprachigen Raum und kann sehr gut physiotherapeutisch und osteopathisch behandelt werden. 

• Zentraler Schwindel

… zeigt sich in vielfältigen körperlichen Einschränkungen wie Seh-, Schluck-, Sprechstörungen oder Lähmungserscheinungen, da er eine Schädigung des Gehirns voraussetzt.

• Schwindel mit ungeklärter Ursache

… sollte stets zunächst von einem Arzt abgeklärt werden!

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Klaus Isele